Geschichte der Verbrennungstechnik am Engler-Bunte-Institut

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Die Technische Chemie hat naturgemäß an der ältesten Technischen Hochschule in Deutschland in Lehre und Forschung großen Stellenwert: Seit Einrichtung der "Chemisch- Technischen Schule" im Jahr 1851 wurden Vorlesungen über "Chemische Technologie" von Karl Seubert und später Karl Birnbaum angeboten. Eine Konsequenz dieser Ausrichtung war unter anderem die Einrichtung des Technisch- Chemischen Laboratoriums 1872 unter Karl Birnbaum mit einem eigenen Institutsgebäude, das wenig später - durch Carl Engler vorangetrieben - 1882 am jetzigen Ehrenhof der Universität fertig gestellt wurde. Im Jahre 1887 wurde Hans Bunte, von München kommend, Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Technik. Seine Berufung ging auf eine Anregung von Carl Engler zurück, mit dem er ein Leben lang freundschaftlich verbunden blieb.

In dem Bild wird gezeigt, wie die Freundschaft dieser beiden Männer, deren Namen heute das Engler-Bunte-Institut trägt, im Zeitgeschmack dargestellt wurde. Es wurden u.a. einschlägige analytische Probleme im Chemisch-Technischen Institut der Hochschule bearbeitet, und selbst die Gaskurse, von denen wir immer meinen, sie seien ein Kind der Versuchsgasanstalt, hatten schon 1898 das Licht der Welt erblickt. Die Technische Chemie und andere anwendungsbezogene chemische Fächer waren in die weitere Entwicklung der Vielfalt der Chemie an der Universität Karlsruhe stets eingebunden, und 1950 präsentierte die Abteilung Chemie in der damaligen Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften neben den Grundlagenfächern auch ein breites Spektrum angewandter Disziplinen wie die Lehrstühle für Gastechnik und Brennstoffverwertung, Technische Gasverwertung und Industrieofenbau, das Institut für Mineralöl- und Kohleforschung. Darüber hinaus existierte das Gasinstitut, das schon 1907 von der Fachvereinigung der Gas- und Wasserversorgungsunternehmen, dem Deutschen Verein der Gas- und Wasserfachleute (DVGW) - auf Betreiben von Carl Engler gegründet worden war. Bei der Neugründung der Fakultät für Chemie 1969 gliederten sich diese angewandten Fachgebiete in die damals neu eingerichtete Fakultät für Chemieingenieurwesen ein.

Der heutige "Lehrstuhl für Verbrennungstechnik" ist Teil des Engler-Bunte-Instituts und hat seinen Namen erst seit der Berufung von Prof. Bockhorn im Jahre 1998. Die Geschichte des heutigen "Engler-Bunte-Instituts" begann auf der 43. Jahresversammlung des DVGW in Zürich 1903. Dort trat Herr Wunder in einem Vortrag mit klar begründeten Anregungen auf: "Es scheint mir für sämtliche Gasanstalten und deshalb für das Fach überhaupt, von Belang zu sein, über den wirtschaftlichen Wert der Gaskohle der verschiedenen Reviere vollkommene Klarheit zu gewinnen, ...". Der Vorstand beschloss daraufhin die Gründung der Vereinsgasanstalt, die mit Unterstützung der Stadt Karlsruhe, und der großherzoglich badischen Regierung fertiggestellt wurde 1907 eingeweiht werden konnte. Die wohl bekannteste Lehrtätigkeit der Versuchsgasanstalt war die Durchführung der sog. "Gaskurse" und "Wasserkurse", die über 50 Jahre lang regelmäßig abgehalten wurden.

Sowohl der Institutsname als auch der Name des Lehrstuhls machte in der Geschichte einige Wandlungen durch: Der Institutsname "Lehr- und Versuchsgasanstalt" (1907 bis 1919) bezeichnete ganz präzis, was damals gemacht werden sollte. Der Name "Gasinstitut" (von 1919 bis 1959) beinhaltete die wissenschaftsorientierte und universelle Aufgabenstellung für das gesamte Gasfach. Der Name "Institut für Gastechnik, Feuerungstechnik und Wasserchemie" (1959 bis 1971) kam zustande, erstens weil sich das Wasserfach im bisherigen Namen nicht repräsentiert fand und zweitens aus einem institutsgeschichtlich sehr wichtigen Grund. Mit diesem Namen wurde nämlich die prinzipielle Gleichrangigkeit der Arbeitsgebiete und der Lehrstühle im Insitut festgestellt. Vorher war dem heutigen Lehrstuhl für "Chemie und Technik von Gas, Erdöl und Kohle" ein gewisser Führungsanspruch zugekommen. Noch in der Berufungsverhandlung von Prof. Pichler (Gas, Erdöl und Kohle) hatte das Kultusministerium festgestellt, daß er innerhalb des Instituts "Primus inter pares" sei.

Mit dem jetzigen Institutsname ("Engler-Bunte-Institut", ab Oktober 1971) verzichtete man darauf, einzelne Fachgebiete und mögliche künftige Veränderungen zum Ausdruck zu bringen. Das Institut trägt die Namen von zwei hervorragenden Technologen, die zu ihrer Zeit grundlegende wissenschaftliche Arbeit auf den Gebieten geleistet haben, auf denen das Institut tätig ist.

Der Name des heutigen "Lehrstuhls für Verbrennungstechnik" war noch unter Prof. Körting als "Lehrstuhl für Technische Gasverwendung" benannt und wurde später in "Lehrstuhl für Feuerungstechnik" umbenannt

Prof. Dr. D. Trimis hat seit 2013 den Lehrstuhl für Verbrennungstechnik im Engler-Bunte-Institut in der Fakultät für Chemie- Ingenieurwesen und Verfahrenstechnik inne. Er steht für die Erarbeitung von Ergebnissen grunglagenorientierter Forschung und deren Umsetzung in Richtung technischer Anwendung.