CEC3H

Modulare Erweiterung eines Gesamtmodells zur verbesserten Vorhersage des Verbrennungsverlaufs von Flüssigbrennstoff/Wasser-Emulsionen

Die im Projekt 3H geleistete Forschungsarbeit dient der Erfüllung der Ziele des Gesamtvorhabens „Betriebsflexibilität und Brennstoffflexibilität“. Die Betriebsflexibilität wird entscheidend von den Stabilitätsgrenzen der Verbrennung beeinflusst, deren Vorhersage immer noch eine Herausforderung darstellt. Die Brennstoffflexibilität setzt die sichere Auslegung von Brennern voraus, die sowohl mit gasförmigem als auch mit flüssigem Brennstoff operieren können. Aus den dargestellten Notwendigkeiten und Herausforderungen definieren sich die Ziele des Teilprojektes 3H, das die Weiterentwicklung der erfolgreich geleisteten Forschungsarbeiten innerhalb des Projektes 1F der 1. Phase darstellt.
Das innerhalb des Projektes 1F entwickelte Modell für die Verbrennung von flüssigen Brennstoffen und Flüssigbrennstoff/Wasser-Emulsionen ist in der Lage die Wärmefreisetzung bei der Verbrennung von flüssigen Brennstoffen unter Vorgabe der Tropfendurchmesser- und Geschwindigkeitsverteilung bei adiabater Verbrennung zu berechnen. Daraus wird ersichtlich, dass mehrere wichtige Aspekte, die für den Einsatz des Modells beim Design-Prozess entscheidend sind, noch nicht berücksichtigt werden. Der erste Aspekt betrifft die Vorgabe der Verteilung der Tropfencharakteristiken, welche in der aktuellen Programmversion aus experimentellen Daten entnommen werden müssen. Der zweite Aspekt betrifft die Nichtberücksichtigung von Wärmeverlusten, welche aber für die Vorausberechnung der Flammenstabilität und der Emissionen von essentieller Bedeutung sind. Darüber hinaus wurde das Modell nur anhand der Verbrennung von Kerosin (vorhandene institutseigene Messungen) validiert, weil die experimentellen Ergebnisse mit Diesel und Diesel/Wasser-Emulsionen noch nicht vorliegen.
An diese Fragestellungen knüpft das Teilprojekt 3H an, das es zum Ziel hat ein Tool zu entwickeln, welches beim Design einer Gasturbinenbrennkammer eingesetzt werden kann. Dabei soll einerseits der Zerstäubungsprozess durch ein empirisches Modell wiedergegeben werden und andererseits der Einfluss der Wärmeverluste auf die Wärmefreisetzungscharakteristik erfasst werden. Darüber hinaus werden weitere Teilaspekte, wie die Tropfen-Wand-Interaktion oder die Feldverteilung des Brennstoff/Wasser-Verhältnisses (BWV), die im realen Prozess eine wichtige Rolle spielen, durch geeignete Teilmodelle berücksichtigt.